20. Februar 2018

«Die Gentrifizierung bin ich. Beichte eines Finsterlings» – Interview mit Regisseur Thomas Haemmerli

«Ich bin ein Spötter»

In Schweizer Städten wird der Wohnraum immer teurer. Regisseur Thomas Haemmerli, Kosmopolit und Gentrifizierer par excellence, hat nun seine widersprüchliche Biografie dazu genutzt mit Provokation und viel Selbstironie das komplexe Thema Stadtentwicklung in einen schlüssigen Film zu packen: «Die Gentrifizierung bin ich. Beichte eines Finsterlings» ist ein humorvoller Denkanstoss, um sich mal ernsthaft mit unserer räumlichen Zukunft auseinanderzusetzen. TheTitle hat sich mit dem leidenschaftlichen Provokateur unterhalten.

Interview: Rudolf Amstutz
Max Frisch hätte nichts dagegen gehabt: Sprengung der Zürcher Altstadt. Szene aus «Die Gentrifizierung bin ich. Beichte eines Finsterlings». Bild: © filmcoopi

Früher hiess es in der Schweiz an Protestveranstaltungen auf Transparenten auch schon mal: «Nieder mit den Alpen! Freie Sicht aufs Mittelmeer.» Vielleicht mag die unser Land quer durchschneidende Bergkette der Grund sein, weshalb wir unsere Städte flach mögen. Das Resultat ist allerdings beängstigend und für die Zukunft gar bedrohlich. Die dörflich gehaltenen Städte sorgen für Wohnungsknappheit bei gleichzeitiger Erhöhung der Nachfrage nach Wohnraum. Während sich also in den Zentren kaum jemand mehr eine Wohnung leisten kann, verkommt das Schweizer Mittelland zur riesigen Agglomeration.

Deshalb plädiert der Journalist und Regisseur Thomas Hämmerli («Sieben Mulden und eine Leiche») in seinem neuen Film «Die Gentrifizierung bin ich. Beichte eines Finsterlings.» für das Vertikale und erklärt die 20-Millionen-Metropole São Paulo zum Vorbild für die Schweiz.

Diese und andere Provokationen gepaart mit Humor und einer grossen Portion Selbstironie nutzt Haemmerli, um in einem bunten Kaleidoskop von persönlichem und historischem Archivmaterial, eigener Biografie und aktuellen Tendenzen das Bild einer Gesellschaft zu skizzieren, die genau das Gegenteil erreicht, was sie beabsichtigt. Dabei nimmt sich Haemmerli nicht aus: Fernab einer schwingenden Moralkeule zeigt der Zürcher, der vom Hausbesetzer zum Kosmopoliten wurde, dass gerade persönliche Widersprüche sich bestens dafür eignen, eine Diskussion auf breiter Ebene auszulösen. Denn aussen vor, steht bei dieser Problematik niemand.

 

Thomas Haemmerli, der Titel Ihres neuen Films «Die Gentrifizierung bin ich» beinhaltet bereits die Einsicht, Teil eines Problems zu sein. Viele Menschen ziehen in die Stadt und beäugen in den folgenden Jahren argwöhnisch die Veränderung ihres Viertels, ohne zu bemerken, dass sie Teil dieser Gentrifizierung sind.

Widersprüche gehören zu unserem Leben. Wer arbeitet hat eine Pensionskasse und hofft, wenn es auf die Pensionierung zugeht, dass das eingezahlte Kapital Profit macht, um die Rente zu zahlen. Es geht aber um die Frage, ob möglichst viele Leute da wohnen können, wo sie wollen. Ob wir mobil sein dürfen, oder ob die nationalkonservativen Abschotter uns in der Schweiz einsperren. Und möglichst niemanden mehr herein lassen. Zum Wesen von Städten gehört die permanente Veränderung. Mein Plädoyer gilt der energischen Verdichtung unserer Städte, weil aus verschiedenen Gründen die Bevölkerungszahl und die Prokopfnachfrage nach Wohnraum steigt. Dabei bin ich mir bewusst, auch ein Teil des Problems zu sein. 

Dass Sie sich entschieden haben, den Film persönlich zu gestalten, erlaubt es Ihnen, diese Widersprüche an der eigenen Biographie zu veranschaulichen. 

Nicht nur das. Ich kann so das Thema auch viel witziger gestalten. Zudem hat dies mir erlaubt, so unterschiedliche Orte wie Tiflis, São Paulo und Zürich in einen einzigen Film zu packen. 

Humor ist in einer polarisierten Welt wie der unseren ein wirksames Mittel für die Vermittlung komplexer Themen.

Humor eignet sich immer gut (lacht). Ich kann natürlich auch todernst sein, wenn es sein muss. Aber ich bin ein Spötter. Das hilft,  weil man mit Überspitzungen Dinge sichtbar machen kann. Stadtplanung und Wohnbaupolitik sind trockene Themen. Will man sein Publikum erreichen, muss man auf eine leichte Art erzählen... Nehmen Sie die Szene, in der ich ein Ikea-Gestell zusammenbaue. Diese Situation kennt jeder, das ist ein garantierter Lacher. Deshalb ist das im Film. Mit Gentrifizierung hat das nicht viel zu tun. (lacht)

Sie sind in der Stadt Zürich kein Unbekannter. Aus einer wohlhabenden Familie stammend, gehörten sie als Jugendlicher der Hausbesetzerszene an, um nun als einer, der wechselweise in Zürich, Mexiko City, São Paulo und Tiflis wohnt, einen Film über die Gentrifizierung zu machen. Das weckt bei alten Mitkämpfern nicht nur positive Gefühle. Eine linke Wochenzeitung nannte den Film einen autobiographischen Eigentumsporno.

(lacht) Klar ist der Film eine Provokation. Als wir gemeinsam in unserer Jugend Häuser besetzten, spielte unsere Herkunft keine Rolle. Erst später scheiden sich dann die Wege, weil kaum jemand sein Leben lang Häuserkämpfer bleibt. Der Kritiker der Wochenzeitung war übrigens kein Mitstreiter, sondern ein Nachgeborener, der dann auch das eine oder andere verwechselt hat. Derweil der Film diverse Mitstreiter von damals gut unterhielt, weil sie das, was ich verspotte, so gut kennen und wissen, dass ich zum Teil auch richtig liege. Und mit der reichen Herkunft ist das so eine Sache. Reichtum korreliert mit einer längeren Lebenserwartung und demzufolge einer späten Erbschaft. Ich habe viele Freunde um die Sechzig, deren Altvordere noch munter sind. So mancher erbt erst im Pensionsalter.  Mein Vater war als Lebemann wild und wüst entschlossen, seinen Reichtum mit seiner zweiten Frau zu verjubeln. Mein Bruder und ich sind ja nur kurz am Zürichberg aufgewachsen, dann kamen wir als Scheidungskinder ins weit weniger schicke Glattbrugg und haben nie mit einem Erbe gerechnet. Unser Vater ist ausserplanmässig früh gestorben und hinterliess ein Erbe, das wir ursprünglich nicht haben wollten, weil es mit einer Verantwortungsklage belastet war, die in keinem Verhältnis zum Erbe stand. Die Saga vom Zürichberg zum Besetzer und zurück zum Besitzer ist eine der Vereinfachungen, die ein Film erfordert, weil man nicht alles erklären kann. (lacht) Aber um auf die angesprochene Kritik zurückzukommen: Ich habe schon früh angeeckt, weil ich mich immer über Dinge lustig gemacht habe.

Herrschende Humorlosigkeit ist ein Ort, der den Provokateur reizt.

Genau. Ein Beispiel für Provokation im Film sind die «Gated Communities» in São Paulo, die ich als ökologisches Musterbeispiel preise, weil  solche abgeschlossenen Wohnsiedlungen in unserer Öffentlichkeit so negativ besetzt sind. 

Sie preisen diese Art des Wohnens, weil deren Bewohner alles unter einem Dach vorfinden und demzufolge kein Auto benötigen und so den Verkehr entlasten.

Das ist das eine. Dazu kommt, dass die schlechte Sicherheitslage in Brasilien dazu führt, dass Leute, die sich sonst ein Einfamilienhaus leisten würden, in einer gemeinsamen Siedlung mit gemeinsamer Infrastruktur wohnen. Das ist generell viel ökologischer und braucht weniger Boden. Und ja, mich reizt es auch, gegen den Strich zu denken. Deshalb wählte ich dieses Beispiel, wohlwissend, dass die «Gated Community» natürlich auch ein betonierter Auschschlussmechanimus und damit das Gegenteil von Stadt ist.

Und Sie provozieren weiter: Als einen der Gründe für knappen Wohnraum in der Schweiz nennen Sie nicht etwa die zunehmende Individualisierung, sondern die Emanzipation

Im Kern stimmt das ja. Die grossen Verschiebungen der Emanzipation waren weniger weltanschaulich, als ökonomisch. Als Frauen endlich ihr eigenes Geld verdienten, konnten sie sich einfacher von Männern trennen und ausziehen. Das ist einer der Gründe, warum in allen modernen Städten über 50 Prozent in Einpersonenhaushalten leben. 

Die politische Unkorrektheit hat Sie wohl dazu veranlasst, sich im Untertitel des Films als Finsterling zu bezeichnen. Doch im Film selber kommen Sie gar nicht als ein solcher rüber.

Der Begriff passt, weil ihm mit seiner altertümlichen Anmutung etwas Humoriges zu eigen ist. Und ich wollte damit unterstreichen, dass ich einen Film über ein Thema mache, von dem ich selbst Teil des Problems bin. Ich nehme also nicht für mich in Anspruch, dass ich ein besonders moralischer Mensch bin. Man hätte die Thematik auch anders anpacken und darüber berichten können, wie raffgierige Hausbesitzer und Spekulanten nette alte Damen aus ihren Wohnungen schmeissen. Das existiert ja auch. Und verfilmt erzeugt so etwas starke Gefühle. Aber mich interessieren mehr die Mechanismen von Wohnungsmärkten, Wohnungsproduktion und Wohnungsdistribution als die moralische Postur einzelner Akteure. 

Sie schildern im Film vier Orte, an denen Sie regelmässig leben. Im Falle von Zürich und Mexiko City sind es familiäre Gründe: Sie sind Zürcher, Ihre Partnerin ist Mexikanerin. Die Wahl für Tiflis erklären Sie damit, dass Sie sich in die Menschen,  das Essen sowie die sowjetischen Mosaiken verliebt hätten. Doch bei São Paulo scheinen es rein rationale Gründe zu sein, weshalb Sie dorthin gezogen sind. 

Es war ein bisschen Zufall. Im Gegensatz zu den anderen Städten haben wir dort auch keine feste Wohnung. Lange galt Brasilien als das Land der Zukunft. São Paulo muss man sich als ein ganz eigenes Universum vorstellen, so wie etwa auch New York City. Beide unterscheiden sich massiv vom Rest des Landes. Ich mochte São Paulo auch wegen der grossen Kunstszene, zudem sind die Paulistas eher zurückhaltende Menschen, überhaupt nicht wie man sich das so vorstellt – überall nur bunte Brasilianer voller Lebensfreude (lacht). Aber ich habe mich bei São Paulo auf das konzentriert, was für den Film relevant war: Die Stadt wächst vertikal. Selbst Hausbesetzer wohnen in riesigen Hochhäusern. Das ist ein Gegenentwurf zur Schweiz.

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Und trotzdem haben Sie dann am Ende das Gefühl, gewissen Leuten könnte im Film etwas fehlen. In einem Interview, das Sie den Presseunterlagen beigelegt haben, erklären Sie die Gründe, weshalb im Falle von São Paulo die Favelas nie erwähnt werden.

Wenn hierzulande über Brasiliens Städte berichtet wird, so landet man immer bei den Favelas. Ich wollte mit dem Interview diesem Klischee entgegentreten. São Paulo ist eine prosperierende Stadt. Natürlich sorgt der bettelarme Nordosten für eine stete  Armutszuwanderung. Aber die Favela ist nicht die vorherrschende Lebensform in São Paulo.

Die klaren, aber leider zu eindimensionalen Vorstellungen, die bei vielen Europäern im Kopf festsitzen, verhindern oftmals die Einsicht, dass Schwellen- und Drittweltländer auch über moderne urbane Zentren verfügen.

Genau. Und deshalb finde ich es wichtig, dass man eine solche Stadt auch mal so zeigt.

Im Falle von Paris, das im Film auch vorkommt, gibt es die Banlieues, die sozial den Favelas nicht unähnlich sind. Darüber spricht allerdings keiner, weil wir das von Baron Haussmann erbaute Paris des 19. Jahrhunderts als schmuck, museal und erhaltenswert betrachten.

Der führende marxistische Gentrifizierungstheoretiker David Harvey ist ein scharfer Kritiker Haussmanns. Er verteidigt aus heutiger Sicht immer noch das Uralt-Paris, das vor Haussmann existierte. Natürlich war das wohl für viele Menschen furchtbar, als da einer via Federstrich eine ganze Stadt einfach neu gezeichnet hat. Doch Stadtentwicklung heisst eben auch längerfristig zu denken.

Was nicht ganz einfach ist…

Ein bekanntes Beispiel für zwei Ausrichtungen erzählt der wunderbare Film «Citizen Jane». Robert Moses war für die Stadtentwicklung New Yorks verantwortlich. Ein totaler Technokrat, der alte Viertel mit Wolkenkratzern und Stadtautobahnen ersetzte. Jane Jacobs dagegen plädierte für Häuser direkt an Strassen, an denen sich Menschen begegnen können. Sie wusste, dass auch das Urbanität, Lebensqualität und Sicherheit ausmacht. Als Aktivistin gewann Jacobs in einem Quartier gegen Moses. Die Tragik aus heutiger Sicht besteht darin, dass das von Jacobs gerettete Viertel so schön ist, dass es total gentrifiziert ist. Die von Jacobs idealisierten schwarzen Kids, die dort spielen, sind Geschichte. Im selben Film kommt übrigens auch das Beispiel von Pruitt-Igoe vor, ein soziales Wohnbauprojekt, das in St. Louis gebaut wurde und dann in den 1970ern wegen Problemen gesprengt wurde. Pruitt-Igoe gilt als Fanal der Moderne, als Ende der Vorstellung, dass moderne Bauten, sinnvoll Sozialwohnungen schaffen. Und dies, obwohl eigentlich ganz spezifische ortsgebundene Gründe damals für das Scheitern verantwortlich waren.

Das unterstreicht die Tatsache, dass es keine universellen Lösungen für eine gerechte Stadtentwicklung gibt.

Gerecht schon gar nicht. Wir leben nicht in gerechten Gesellschaften. Und wer sich für Realpolitik interessiert, der muss mit den bestehenden Machtverhältnissen rechnen. Und auch universelle Lösungen gibt es kaum. Beispiel: Ich habe damals gegen den Abriss des Zürcher Kongresshauses von Haefeli Moser Steiger gestimmt, obwohl ich den Neubau super fand. Ich bin also auch nicht dafür, dass man überall alles einfach niederreisst. Dennoch müssen wir eine Antwort auf die gestiegene Nachfrage nach Wohnraum finden. Ich habe den Film ja klar auf die Schweiz, auf Zürich und Genf ausgerichtet. Beide Städte zeigen, dass man hier sehr zurückhaltend ist, wenn es darum geht, grösser und höher zu bauen.

Eine der provokativsten Szenen des Films zeigt die Altstadt von Zürich, die dann einfach weggesprengt wird. Als Kronzeuge für einen radikalen Ansatz nutzen Sie das Statement einer ganz grossen Zürcher Persönlichkeit: Max Frisch.

Moser wollte – im Gefolge Le Corbusiers – die Altstadt abreissen. Hätte er das getan, bin ich mir sicher: Heute würden Traditionalisten die frühmodernen Bauten, die er geplant hatte, durch alle Böden verteidigen. Frisch forderte in den 1950ern, wir sollten das Denken im Massstab des 19. Jahrhunderts hinter uns lassen, und nicht nur zwei- und dreistöckig wohnen. Er sagte: «Wir bauen im dörflichen Massstab, bis das Dorf eben eine Stadt ist, aber eine Stadt mit dörflicher Bauweise – ohne zu fragen wie denn eigentlich unsere Städte aussähen, wenn wir sie als Städte bauen würden.» 

Für solche Schlussfolgerungen bedarf es auch neuer Perspektiven. Wie wichtig war es für den Film, dass Sie immer wieder rausgehen in die Welt, die Dinge von aussen betrachten können. Etwas, das andere nicht können.

Total wichtig. Das begann bei mir Mitte der 1980er Jahre. Nach der RS ging ich nach Lateinamerika und wollte mich einer Guerilla anschliessen. Auf meinen Reisen realisierte ich, dass die Schweiz, die ich damals als äusserst bieder und saturiert empfand, in ihrer Funktionsfähigkeit plötzlich an Sexappeal gewann. Dass man nachts nicht immer über die eigene Schulter gucken muss, weil es sicher ist. Oder dass aus jedem Wasserhahnen Wasser kommt, das man trinken kann. Dass der Rechtsstaat einigermassen funktioniert. Das hat mein Verhältnis zur Schweiz zum Positiven verschoben. Aufenthalte in der Fremde sind enorm bereichernd und sie relativieren die Zeit, in der ich hier im Sud meiner Zürcher Blase sitze. (lacht)

Trotzdem sagen Sie, dass die Schweiz im Ausland zu positiv wegkommt.

Viele halten die Schweiz für ein Paradies. Wenn sie dann zum ersten Mal hier sind, sehen sie, dass nicht alles so einfach ist, dass hier eine gewisse Härte herrscht und dass die Unfreundlichkeit zu einem Problem werden kann. In Lateinamerika findet sich eine enorme Gastfreundschaft und Grosszügigkeit, die es hier so nicht gibt. Wenn allerdings jemand im Gespräch die Schweiz kritisiert, werde ich meist zum Patrioten und Verteidiger. Trotzdem glaube ich, dass das Bild unseres Landes im Ausland zu idealisiert ist. Die U-Bahn in Mexiko ist beispielsweise viel sauberer als die SBB.

Im Film heisst es plötzlich: Bechdel-Test bestanden. Ein Hinweis, den wohl nicht viele verstehen.

Das ist so. Auch ich kenne den Bechdel-Test noch nicht sehr lange. Er geht zurück auf einen feministischen Comic. Ein Film hat ihn bestanden, wenn mindestens zwei Frauenrollen vorkommen, diese Frauen einen Namen haben, und sie miteinander über etwas anderes als Männer sprechen. Es ist unglaublich, wie viele Filme diesen Test nicht bestehen. Einerseits habe ich ihn eingebaut, weil ich möchte, dass dieser Test mehr Aufmerksamkeit erhält. Wer von ihm hört, vergisst ihn nicht mehr. Andererseits spotte ich ein wenig, weil ich ihn mit Dienst nach Vorschrift bestehe: Meine Freundin Ana sagt: «Lupe, willst Du noch mit der Oma telefonieren?». Zack, Test bestanden (lacht).

Wenn die Kinder wie bei Ihnen ins Schulalter kommen, dann droht dem Kosmopoliten der Stillstand. 

Das ist so. Ich weiss in der Tat noch nicht, wie ich damit umgehen soll. Bin ich jetzt verdammt dazu, ein spiessiger Familienpapa zu werden, der nur noch über die Problemchen in Zürich-Wiedikon schimpft? Ich halte mich noch an einem kleinen Strohhalm fest, der da heisst: Afrika. Das ist der Zukunftskontinent und es ist absehbar, dass dort 50 Prozent der Bevölkerung in Städten leben wird. Ich würde wahnsinnig gerne noch ein Jahr in einem afrikanischen Stadtmoloch leben, um zu sehen, wie das funktioniert. Oder eben nicht. Keine Ahnung, ob aus den Plänen etwas wird, aber der Gedanke treibt mich um (lacht).

 

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#-#SMALL#-#«Die Gentrifizierung Bin Ich. Beichte Eines Finsterlings». Schweiz 2017. 98 Minuten. Drehbuch und Regie: Thomas Haemmerli. Produzentin: Mirjam von Arx. Musik: Peter Bräker. Kamera: Stéphane Kuthy. Schnitt: Daniel Cherbuin.

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